Pfarrherren der Pfarrei Unterbäch

1. Johann Jordan, 1554-1559

2. Georg Meyer, von St. Niklaus, 1559-1574

3. Michael Camelli, 1574-1592

4. Anton Giger, 1592-1601

5. Paul Welting, 1601

6. Moritz Schrodt, von Luzern, 1605-1617

7. Johann Brunner, 1617

8. Johann Heinrich Grieniger, 1617

9. Johann Sutoris, von Raron, 1620-1628

10. Claudius de Motta, von Sitten, 1628-1637

11. Gerog Stiefvater, 1637

12. Johann Kohler, von Notwil, 1639-1642

13. Josef Britschli, 1642

14. Johann Garinus, 1646-1647

15. Johann Jakob Kohlin, 1647-1651

16. Matthäus Ambord, von Grengiols, 1651-1652

Am 26. Mai 1631 erscheint in Luzern ein 19jähriger Matthäus Ambord, Sohn des Christian, als Student der Grammatik[1]. Dabei handelt es sich wohl um den Priester Matthäus Ambord[2] von Grengiols[3], der demnach um 1612 geboren worden ist. 1636 erscheint er in der Liste der Rektoren der Pfarrei Visp[4]. Am 30. November 1636 nimmt er als neu ernannter Pfarrer von Ernen die Erkanntnisse der Gilten und Mannslehen entgegen[5]. 1647 verlässt er die Pfarrei Ernen und ist in der Folge Pfarrer von Saas-Grund (1648-1651)[6], Pfarrer von Unterbäch (1651-1652), Pfarrer von Stalden (1658-1674), Pfarrer in Grengiols (1675-1688) und lebte dann als Resignat in Mörel, wo er 1690 verstarb[7].

Ein wenig schmeichelhaftes Zeugnis stellt ihm Moritz Jost, Landvogt von Monthey und Bannerherr des Zendens Goms aus. Im Mai 1647 bittet er den Bischof um Versetzung des Erner Pfarrers, weil dieser bei Rat und Volk wegen seiner lächerlichen Predigten und seines kindischen Unterrichts nicht geringen Skandal hervorbringe[8].


[1] Lambrigger, Pfarrherrn von Ernen, 35ff.

[2] Lambrigger (Pfarrherrn von Ernen, 35ff) geht davon aus, dass es sich bei den beiden Priestern mit dem Namen Matthäus Ambord, welche Schmid (Priester, Nr. 38 und 40) erwähnt, um ein und dieselbe Person handelt.

[3] In einem Testament vom 19.06.1647 wird er „de Domibus parochiae Grengiols“ (von Zenhäusern in der Pfarrei Grengiols) bezeichnet. (Lambrigger, Pfarrherrn von Ernen, 35)

[4] Jossen, Visp, 136.

[5] Pfarrarchiv Ernen D 121, 222, 223. (zitiert nach Lambrigger, Pfarrherrn von Ernen, 35)

[6] Imseng, Saaser Chronik, 95.

[7] Schmid, Priester, Nr 38 und 40).

[8] Lambrigger, Pfarrer von Ernen, 35.

17. Christian Schröter, von Unterbäch, 1652-1656

Christian Schröter entstammt jener Familie Schröter, welche sich gegen Ende des 16. Jahrhunderts von Eischoll herkommend in Unterbäch niederliess und daselbst im Weiler Salzgebe 1655 ein stattliches Haus erbaute[1]. Eine 1672 gemeisselte Steintafel erinnert bis zum heutigen Tag an den Erbauer des Hauses[2]. Christian Schröter wurde am 10. Januar 1628 in der Burgkirche von Raron getauft. Er war der Sohn des Meiers Christian Schröter und dessen erster Gattin Agnes Jäger. Im November 1650 studierte er am Kollegium von Freiburg Philosophie. Er war Pfarrer von Unterbäch (1652-1656), wo er 1655 mit der Führung der Pfarrbücher begann, Kaplan von Visp (1656-1672) und wurde 1672 zum Domherrn von Sitten gewählt, nachdem er bereits seit 1663 Titulardomherr von Sitten war[3]. Er bekleidete innerhalb des Domkapitels die Ämter des Generalprokurators (1682-1686), eines Hauptmannes von Valeria, des Vizedoms von Mase (1684-1686) des Examinators (1683-1686) und wohl auch das eines Vizedoms von Vex. In den Jahren 1674-1689 erstellte er ein erstes Inventar des Archivs des Domkapitels. Diese Arbeit machte ihn zu einem ausgezeichneten Kenner der Geschichte des Landes. Leider ist sein schriftlicher Nachlass nicht erhalten. Bekannt ist lediglich ein Dokument aus seiner Hand, nämlich eine Abschrift von 1669 des Vertrages vom 8. September 1514 in Leukerbad, in welchem Kardinal Matthäus Schiner mit dem Baumeister Ulrich Ruffiner Vereinbarungen zur Vollendung der Kirche St. Theodul in Sitten trifft[4]. Domherr Christian Schröter starb am 19. Februar 1690.


[1] von Roten, Schröter, 37ff.

[2] Reverendus Dominus Christianus Schröter, Protonotarius Apostolicus Canonicus Sedunensis Vicedominus Vexae.

[3] Martone, Domherren, 169f.

[4] Schmid, St. Jodren Kilchen und div., Ulrich Ruffiner, 219ff.

18. Johann Perren, 1656-1659

19. Johann Weissen, von Unterbäch, 1659-1673

20. Christian Imoberdorf, von Münster, 1673-1681

21. Johann Josef Werlen, von Unterbäch, 1681-1719

22. Anton Theodul Werlen, von Unterbäch, 1719-1733

Anton Theodul Werlen wurde am 2. September 1685 als Sohn des Christian Werlen und der Christina geb. Furrer in Unterbäch geboren. Er war ein Neffe des Priester Johann Josef Werlen[1]. Am 23. September 1712 wurde er in Sitten zum Priester geweiht[2]. Über seine Tätigkeit in den Jahren 1712 bis 1719 ist nichts bekannt. Nach dem seines Onkels Johann Josef Werlen am 13. November 1719 übernimmt er dessen Nachfolge als Pfarrer von Unterbäch (1719-1733). Hier verstarb er am 4. März 1733. Onkel und Neffe hatten also während 52 Jahren die Seelsorge in Unterbäch inne.  


[1] Lauber, Priester, Nr. 2584.

[2] Martone/Truffer, Weihebuch 1, 120, 169. Lauber, Priester, Nr. 2586 nennt als Weihejahr 1719.

23. Peter Josef Erpen, von Ried-Brig, 1733-1741

Peter Josef Erpen wurde am 13. April 1707 als Sohn des Josef und der Johanna geb. Theiler in Ried-Brig geboren und 1732 zum Priester geweiht[1]. Er war Pfarrer von Unterbäch (1733-1741)[2], Dekan des Dekanates Raron (1741) und Pfarrer von Glis (1741-1767), wo er die Nachfolge seines Onkels Christian Erpen[3] übernahm. Er stirbt am 14. Oktober 1767 in Glis. Der Eintrag im Sterbebuch bestätigt ihm einen ausgezeichneten Einsatz für seine Pfarrei[4].


[1] Schmid, Priester, Nr. 551.

[2] Erpen wurde am 08.03.1733 gewählt. Er spendet seine erste Taufe in Unterbäch am 08.05.1733 und erwähnt „…a me neo curato, qui electus eram octava martii…“, seine letzte Taufe spendet er am 18.11.1741 (Pfarrbücher Unterbäch).

[3] Schmid, Priester, Nr. 550.

[4] Sterbebuch Glis.

24. Johann Peter Gasser, von Naters, 1741-1750

Johann Peter Gasser wurde am 10. Januar 1708 als Sohn des Anton und der Christina geb. Wyssen in Naters geboren und empfing 1732 die Priesterweihe. Er war Rektor in Kippel (1733-1738), Pfarrer in Albinen (1739-1741), Pfarrer in Unterbäch (1741-1750)[1], Pfarrer von Naters (1750-1764)[2] und Dekan des Dekanates Brig (1752-1764). Am 27. September 1751 wurde er zum Titulardomherrn der Kathedrale von Sitten gewählt.[3] Pfarrer Gasser verstarb am 7. April 1764 in Naters.


[1] Gasser erscheint in den Pfarrbüchern von Unterbäch erstmals am 30.12.1741 bei einer Taufe und letztmals am 29.07.1750 bei einer Beerdigung (Pfarrbücher Unterbäch).

[2] Jossen, Naters, 584.

[3] Martone, Domherren, 77.

25. Valentin Aufdereggen, von Biel, 1750-1768

Valentin Aufdereggen wurde 1715 als Sohn des Johann Aufdereggen und der Maria geb. Biderbost in Biel geboren. Nach seinen Studien erscheint er als Pfarrer von Ems (1743-1749)[1] und wird im April 1749 Pfarrer von Reckingen. Hier traf er eine sehr schwierige Situation an. Am 6. Februar 1749 zerstörte eine gewaltige Lawine das Pfarrhaus und mehrere andere Gebäude des Dorfes. Unter den Toten war auch Pfarrer Christian Blatter, der am 11. Februar 1749 in Reckingen beerdigt wurde.[2] Ganz offensichtlich fühlte sich Pfarrer Valentin Aufdereggen überfordert. Deshalb wurde er bereits nach einem Jahr Pfarrer von Unterbäch (1750-1768).[3] Er zog sich 1768 nach Biel zurück, wo er kurz darauf verstarb und am 9. Juli 1768 beerdigt wurde.[4]


[1] Schmid, Priester, Nr. 143.

[2] div., Reckingen, 55.

[3] Aufdereggen tritt in den Pfarrbücher von Unterbäch erstmals am 27.09.1750 bei einer Beerdigung auf, letztmals am 04.04.1768 bei einer Taufe (Pfarrbücher Unterbäch).

[4] von Roten, Landeshauptmänner, 687.

26. Johann Michael Luggen, von Glis, 1768-1770

Gesicherte Angaben über den Priester Johann Michael Luggen sind nur wenige bekannt. Er wurde am 16. Oktober 1721 in Glis geboren und war Pfarrer von Ems (1765-1768), Pfarrer von Unterbäch (1768-1770) und Pfarrer von Naters (1770-1773). Mit seiner Ernennung zum Pfarrer von Naters wurde er gleichzeitig auch zum Titulardomherrn von Sitten ernannt. Er starb am 10. Juli 1773. [1]

Im Staatarchiv Wallis findet sich ein Brief den Pfarrer Luggen am 13. Juli 1770 an Prior und Dekan Zmilachren[2] in Niedergesteln schrieb. Darin kommt er auf die Kasus der Dekanatskonferenz und auf seine Erkältung nach dem Gang auf die Alpen zu sprechen.[3]


[1] Jossen, Naters, 584.

[2] Kalbermatter, Niedergesteln, 134f.

[3] AEV, von Roten, 12.

27. Josef Anton Biner, von Gluringen, 1771-1773

Josef Anton Biner wurde am 9. Mai 1739 als Sohn des Peter und der Anna Maria geb. Biderbost in Biel getauft.[1] Er stammt aus Gluringen und war ein Bruder des Priester Franz Josef Leodegar Biner[2] und eine Neffe der beiden Priesterbrüder Johann Melchior Biner[3] und des bekannten Jesuitenpaters Joseph Biner.[4] Nach seiner Priesterweihe im Jahre 1768[5] wirkte er als Pfarrer von Biel (1768-1771), als Pfarrer von Unterbäch (1771-1773) und als Pfarrer von Münster (1773-1788). In der Pfarrkirche von Münster erinnert heute noch ein Zinnteller mit der Inschrift „R(everendus) D(ominus) I(osephus) A(ntonius) B(iner) P(arochus) M(onasterii) 1773-1788“ an ihn.[6] 1788 zog er sich nach Gluringen zurück, wo er kurz darauf verstarb. Am 22. April 1788 wird er in Münster zu Grabe getragen.[7]

Josef Anton Biner war ein begehrter Pfarrer. 1770 sollte er auf Wunsch der Bevölkerung von Naters Pfarrer von Naters werden. Das Domkapitel von Sitten lehnte diesen Wunsch aber ab, mit der Begründung Biner sei zu jung und zu unerfahren.[8] 1773 pocht der Kirchenrat von Münster auf ihn als Kandidaten für die vakante Pfarrstelle und ist bereit dem Bischof schriftlich das Ernennungsrecht für die Pfarrpfründe von Münster zuzuerkennen.[9]

 

[1] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 165.

[2] Lambrigger, Gluringen, 62f.

[3] Schmid, Priester, Nr. 243.

[4] Carlen, Pater Joseph Biner.

[5] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 165.

[6] Ruppen Kunstdenkmäler 1, 94.

[7] von Roten, Landeshauptmänner, 704.

[8] Jossen, Naters, 584.

[9] Noti, Münster, 101.

28. Josef Anton Zurkirchen, von Visp, 1774-1776

Josef Anton Zurkirchen gehört zu den Nachkommen der Familie des Landvogtes Josef Zurkirchen (1676-1753), welcher von Grächen herkommend am 9. Januar 1702 in die löbliche Burgerschaft Visp aufgenommen wurde.[1] Er ist der Sohn des Johann Peter Zurkirchen und der Maria Josepha geb. Blatter und wird am 28. Mai 1749 in Visp getauft. Nach seiner Ausbildung wird er am 5. Juni 1773 zum Priester geweiht.[2] Er war Pfarrer von Unterbäch (1774-1776) und Kaplan in Visp (1776-1781).[3] Am 23. Juni 1779 wurde er zum Titulardomherrn und am 22. März 1781 zum residierenden Domherrn der Kathedrale von Sitten gewählt. Innerhalb des Domkapitels übernahm er verschiedene Aufgaben. 1793 lehnte er seine Wahl zum Dekan von Valeria ab.[4] Domherr Josef Anton Zurkirchen starb am 1. Juli 1811 in Sitten.


[1] Pfaffen, Landvogt Zurkirchen.

[2] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 65, 206.

[3] Lauber, Priester, Nr. 2753.

[4] Martone, Domherren, 207.

29. Adrian de Courten, von Siders, 1776-1777

Adrian Josef Moritz de Courten stammt aus Siders und wurde am 12. Dezember 1750 als Sohn des Marc Antoine und der Marie Josephine geb. de Courten geboten. Er besuchte zwei Jahre die Primarschule in Lötschen und dann während sechs Jahren das Kollegiium in Sitten. Danach folgten zwei Jahre Philosophie in Sitten und schliesslich vier Jahre Theologie in an der Universität von Dillingen.[1] Diese Studien schloss er am 29. April 1772 mit einem Doktorat ab.[2] Es folgten während acht Monaten weitere Studien in Frankreich. Er wurde am 18. September 1773 zum Priester geweiht.[3] Noch sehr jung lebte er unverpfründet in Siders (1773-1776) und wurde dann Pfarrer von Unterbäch (1776-1777) und Pfarrer von Ernen (1777-1779).[4] Seit 1775 war er Titulardomherr und 1779 wurde er zum Domherrn von Sitten gewählt.[5] Er übernahm das Amt des Offizials im Bistum Sitten (1781-1790)[6] und zusammen mit Domherrn Johann Felix Wyss dasjenige des Generalvikars des Bistums Sitten (1781-1790).[7] Als am 14. Juni 1790 Bischof Franz Joseph Melchior Zen Ruffinen[8] starb, galt Adrian de Courten als aussichtsreichster Kandidat für dessen Nachfolge. Seine Mitbrüder im Domkapitel setzten ihn aber nicht auf jene Liste mit vier Kandidaten aus welcher der Landrat einen neuen Bischof zu wählen hatte. Gewählt wurde am 3. August 1790 Joseph Anton Blatter.[9] Die Enttäuschung bei Adrian de Courten war so gross, dass er das Domkapitel verliess und Pfarrer von Visp wurde (1791-1799).[10] Der politische Umsturz nach der Niederlage der Walliser Truppen gegen die Franzosen war ihm zuwider. Er verliess im Herbst 1799 die Pfarrei Visp und wurde widerwillig Pfarrer von Salgesch (1800-1802).[11] De Courten kehrte 1802 nach Visp zurück und wurde wiederum Pfarrer von Visp (1802-1820) und Dekan des Dekanates Visp (1809-1820). Adrian de Courten starb am 13. Mai 1820 und wurde am 16. Mai 1820 in Visp beerdigt.


[1] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 222.

[2] von Roten, Adrian de Courten, 47.

[3] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 65.

[4] Lambrigger, Pfarrherrn von Ernen, 55.

[5] Helvetia Sacra, I/5, 322.

[6] Helvetia Sacra, I/5, 356.

[7] Helvetia Sacra, I/5, 322.

[8] Truffer, portraits, 83ff.

[9] Jossen, Die Kirche im Oberwallis, 23-40.

[10] von Roten, Adrian de Courten, 48f.

[11] Schmid, Priester, Nr. 473.

30. Hildebrand Andreas Loretan, von Leukerbad, 1778-1787

Hildebrand Andreas Loretan stammt aus Leukerbad und wurde daselbst am 21. Juli 1754 als Sohn des Josef und der Maria Kathrin geb. Indertisteren getauft.[1] Nach seinen Studien, u.a. am Kollegium Helveticum in Mailand, wurde er am 20. September 1777 zum Priester geweiht.[2] Er war Pfarrer von Unterbäch (1778-1787), Pfarrer von Leukerbad (1787) und Pfarrer von Mörel (1787-1799). Loretan war ein eifriger Patriot. Zu Zeiten der helvetischen Republik diente er 1799 als Feldkaplan bei den helvetischen Truppen in Italien.[3] Wohl deshalb musste er nach Österreich flüchten und konnte sein Amt als Pfarrer von Venthône (1799-1803) kaum richtig ausüben. Nach seiner Rückkehr wurde er erneut Pfarrer von Mörel (1803-1805)[4] und schliesslich Pfarrer und Dekan von Leuk (1805-1817). Seit 1802 war er Titulardomherr von Sitten. 1817 wurde er schliesslich Domherr der Kathedrale und residierte fortan in Sitten.[5] Innerhalb des Domkapitels bekleidete er das Amt eines Dekans von Valeria (1830-1833)[6] und das des Dekans von Sitten (1833-1837).[7]

Im Dienste des Bistums Sitten war er ab 1802 Professor und 1817-1827 Direktor des diözesanen Priesterseminars in Sitten.[8] Er war Generalvikar (1829-1837)[9] und Offizial (1830-1837)[10] des Bistums Sitten. Domherr Hildebrand Loretan verstarb am 17. September 1837 in Sitten.


[1] Helvetia Sacra, I/5, 473.

[2] Martone/Truffer, Weihebuch 2. 72, 182.

[3] Lauber, Priester, Nr. 1241.

[4] Arnold, Licht und Schatten, 343.

[5] Martone, Domherren, 112.

[6] Helvetia Sacra I/5, 442.

[7] Helvetia Sacra, I/5, 473.

[8] Martone, Priesterseminar, 65.

[9] Helvetia Sacra, I/5. 323.

[10] Helvetia Sacra, I/5, 357.

31. Jean Marie Christophe Marroz, von Sitten, 1787-1787

Jean Marie Christophe Marroz, ursprünglich aus Fribourg stammend, wurde am 7. August 1749 in Sitten als Sohn des Sébastien und der Catherine Marie Antoinette geb. Langenegger geboren. Er besuchte das Kollegium in Sitten und studierte Theologie in Luzern und in Fribourg. Seine Priesterweihe erhielt er am 17. September 1774.[1] Marroz war Frühmesser in Ernen (1778-1781)[2] und kurze Zeit Rektor in Steinhaus (1783).[3] Von November 1783 bis April 1784 vertritt er In Reckingen den neu gewählten, aber noch nicht geweihten Pfarrer Johann Baptist Carlen.[4] 1787 wirkt er kurze Zeit als Pfarradministrator von Unterbäch und 1789 wird er schliesslich erster Rektor von Eggerberg (1789-1824). Jean Marie Christophe Marroz verstarb 1824 in Eggerberg und wurde am 25. Mai 1824 in Glis beerdigt.[5]


[1] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 66, 239.

[2] Lauber, Priester, Nr. 1315.

[3] Das Rektorat Steinhaus bestand lediglich von 1781-1784 (Imesch, Gründung der Pfarreien, 251).

[4] div., Reckingen, 57.

[5] Sterbebuch Glis (In-Albon, Eggerberg, 6).

32. Johann Josef Zenhäusern, von Bürchen, 1787-1790

Johann Josef Zenhäusern wurde am 27. März 1754 als Sohn des Johann Thomas und der Maria Katharina geb. Zentriegen in Bürchen geboren. Nach dem Besuch der Mittelschule in Brig studierte er zwei Jahre Philosophie in Sitten, vier Jahre Theologie in Dillingen und Padua und wurde 1780 zum Priester geweiht.[1] Er war Pfarrer in Visperterminen (1781-1787), Pfarrer von Unterbäch (1787-1790), Prior von Lötschen (1790-1792)[2], Pfarrer von Raron (1792-1812) und Dekan des Dekanates Raron (1800-1812)[3]. Johann Josef Zenhäusern starb am 23. April 1812 in Raron.

Eine sehr schwierige Zeit erlebte Pfarrer Zenhäusern im Jahre 1798. Nach der Niederlage der Walliser Truppen gegen die Franzosen wurde er zusammen mit vielen anderen angesehenen Persönlichkeiten aus dem Oberwallis gefangen genommen und im Schloss Chillon am Genfersee eingekerkert, wo erbärmliche Zustände herrschten. Erst Ende Juni wurden die Gefangenen wohl auf Bitten des helvetischen Direktoriums wieder auf freien Fuss gesetzt


[1] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 202.

[2] Martone, Die Prioren von Kippel, 199.

[3] Lauber, Priester, Nr. 2678.

33. Franz Anton Walter, von Siders, 1790-1792

Franz Anton Walter stammt ursprünglich aus Selkingen. Er wurde am 9. April 1765 in Siders als Sohn des Lazarus und der Cécile geb. Kluser geboren. Am 20. September 1788 fand in Sitten seine Priesterweihe statt.[1] Danach war er als Pfarrer von Unterbäch (1790-1792)[2], als Pfarrer von Miège (1793-1797), als Kaplan von Siders (1797-1798) und schliesslich als Pfarrer der Pfarrei St. Maurice de Laques (1798-1827) tätig.[3] Er verstarb am 28. Januar 1827.


[1] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 87, 258.

[2] Pfarrer Walter übernimmt am 22.02.1790 die Verantwortung für die Pfarrei Unterbäch und wird am 05.07. 1790 als Pfarrer installiert. (Taufbuch Unterbäch)

[3] Lauber, Priester, Nr. 2506.

34. Johann Josef Guntern, von Münster, 1792-1794

Johann Josef Guntern, von Münster, wurde am 8. August 1759 als Sohn des Josef und der Maria Barbara geb. Thenen geboren. Nach seiner Ausbildung wurde er am 18. September 1784 in Vex zu Priester geweiht.[1] Er war in folgenden Pfarreien des Oberwallis tätig: Frühmesser in Ernen (1784-1787), Rektor in Ried-Mörel (1787-1788)[2], Kaplan in Münster (1788), Pfarrer in Bellwald (1788-1791)[3], Kaplan in Naters (1791-1792)[4], Pfarrer in Unterbäch (1792-1794), Pfarrer in Reckingen (1794-1799)[5] und Pfarrer in Grengiols (1799-1805). Nachdem er 1799 in Reckingen die Pfarrei aus Angst vor den herannahenden Franzosen fluchtartig verlassen hatte, übernahm er Ende Jahr die Seelsorge in Grengiols, das von den österreichischen Truppen bei ihrem Rückzug in Brand gesetzt und völlig zerstört wurde.

1805 zog Pfarrer Johann Josef Guntern als Feldprediger nach Spanien, wo er am 2. Februar 1809 in Madrid verstarb.[6]


[1] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 81, 172.

[2] div., Ried-Mörel, 9.

[3] div., Bellwald, 30.

[4] Jossen, Naters, 596.

[5] div., Reckingen, 57.

[6] Schmid, Priester, Nr 781.

35. Alois Werlen, von Geschinen, 1794-1805

Alois Werlen wurde am 9. Juli 1764 in Geschinen als Sohn des Peter und der Anna Maria geb. Imahorn geboren. Er besuchte das Kollegium Brig und studierte dann Theologie in Sitten und 1786/1787 am Collegium Helveticum in Mailand.[1] Am 22. September 1787 wurde er in Sitten zum Priester geweiht.[2] Er war Pfarrer von Obergesteln (1788-1794)[3], Pfarrer von Unterbäch (1794-1805) und Prior von Lötschen (1805-1808)[4]. 1808 fand im Lötschental ein Pastoralbesuch des Bischofs von Sitten statt. Prior Werlen begab sich aus diesem Grund nach Leukerbad um dort Waren einzukaufen für den Besuch des Bischofs. Auf dem Rückweg verunglückte er am 15. August 1808 auf dem Ferdenpass und fand dabei den Tod.[5]


[1] Carlen, Studenten in Italien, 173.

[2] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 85, 200.

[3] div., Obergesteln, 39.

[4] Martone, Die Prioren von Kippel, 201f.

[5] Blötzer, Kanton Lötschen, 123.

36. Peter Josef Hyazinth Imsand, von Münster, 1805-1806

Peter Josef Hyazinth Imsand wurde am 3. Juni 1771 als Sohn des Karl und der Anna Katharina geb. Jost in Münster geboren. Nach seinen Studien in Sitten und in Mailand wurde er am 12. März 1796 in Sitten zum Priester geweiht.[1] Kurz darauf übernahm der Neupriester die Aufgabe eines Pfarrers von Bellwald (1796-1804).[2] Für eine paar Monate wirkt er dann als Kaplan in Fiesch (1804-1805)[3] und im Juli 1805 wird er Pfarrer von Unterbäch (1805-1806)[4]. Er wird dann Pfarrer von Reckingen (1806-1807)[5] und schliesslich Pfarrer seiner Heimatgemeinde Münster (1807-1820).[6] Hier verstarb er am 26. Dezember 1820 im Alter von erst 49 Jahren.


[1] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 98, 174.

[2] div., Bellwald, 31.

[3] Briw, Fiesch, 93.

[4] Imsand spendet seine erste Taufe in Unterbäch am 17.07.1805, seine letzte am 20.10.1806 (Taufbuch Unterbäch)

[5] div., Reckingen, 58.

[6] Noti, Münster, 101.

37. Josef Valentin Jullier, von Varen, 1806-1810

38. Moritz Fabian Roten, von Raron, 1810-1812

Moritz Fabian Roten wurde am 8. April 1783 in Raron geboren. Er war der Sohn des Nikolaus Roten und der Marie-Josèphe Brème[1]. Einer Legende nach soll der Pfarrer von Raron Johann Joseph Stefan Riedin[2] ins Taufbuch geschrieben haben “baptizo episcopum”[3]. Roten wurde zuerst von zwei französischen Geistlichen, welche auf der Flucht waren, ausgebildet, besuchte die Kollegien in Brig und Sitten, dann das Priesterseminar in Gerunden und wurde am 21. September 1807 in Luzern[4] zum Priester geweiht[5]. Moritz Fabian Roten war Kaplan in St. German (1807-1810) und Pfarrer von Unterbäch (1810-1812). Schon am 7. September 1809 wurde er zum Titulardomherrn von Sitten ernannt und am 11. März 1812 wird er zum residierenden Domherrn von Sitten gewählt. Innerhalb des Domkapitels bekleidet er das Amt des Generalprokurators (1822-1825) und dasjenige des Kantors (1825-1830)[6]. Am 17. März 1830 wird er auf Vorschlag des Domkapitels durch den Landrat zum Bischof von Sitten gewählt und am 5. Juli 1830 wird seine Wahl durch Rom bestätigt. Seine Bischofsweihe fand am 24. August 1830 in Sitten statt. Hauptkonsekrator war der päpstliche Nuntius in der Schweiz Filippo de Angelis[7]. Am 29. März 1835 verleiht ihm Papst Gregor XVI. den Titel eines päpstlichen Thronassistenten. Die Amtszeit von Bischof Roten war geprägt von den politischen Auseinandersetzungen im Ringen um eine neue Kantonsverfassung[8]. 1840 liess er das heutige Bischofshaus in Sitten erbauen. Bis heute erinnert sein bischöfliches Wappen in der Kapelle des Hauses an dessen Erbauer. Moritz Fabian Roten verstarb am 11. August 1843 und wurde in der Kathedrale von Sitten beerdigt.


[1] von Roten, Landeshauptmänner, 766.

[2] Lauber, Priester, Nr. 1722.

[3] Truffer, portraits, 94. Im Taufbuch von Raron findet sich kein solcher Eintrag.

[4] Der neu gewählte Bischof von Sitten Josef Franz Xaver de Preux wurde erst am 3. November 1807 geweiht.

[5] div, Helvetia Sacra I/5., 265f.

[6] div, Helvetia Sacra I/5., 526.

[7] Filippo de Angelis (1792-1877), Nuntius in der Schweiz (1830-1832), zum Kardinal ernannt 1839, Erzbischof von Fermo (1842-1877).

[8] siehe dazu: Borter, Kirche, Klerus und Staat und Arnold, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

39. P. Josef Franz Nosalewski, CSsR, aus Polen, 1812

Josef Franz Nosalewski gehört zu jener Gruppe von Mitgliedern der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen, die sich 1807 in Visp niederliessen. Um die Existenz der Ordensgemeinschaft zu sichern und dem damals herrschenden Priestermangel zu begegnen, übernahmen einige Patres Aufgaben in der Pfarreiseelsorge[1].

So war der aus Polen stammende Franz Xaver Nosalewski als Pfarrer von Binn (1808-1809) tätig. In den Aufzeichnungen über Witterung und Klima des Weibels Johann Ignaz Inderschmitten von Binn lesen wir im November 1809: „Die Patter des Heiligsten Erlösers, die sich damals zu Vispach haben auffgehalten, sind hier auf der Prumbd gewesen ein Jahr und 9 Monat. Am meisten und längsten ist hier gewessen der hochwürdige Patter Josephus Franciscus Nosaleffsgi, ein Polag.“[2] In der Folge wirkte P. Nosalewski kurze Zeit als Pfarrverweser in Unterbäch (1812), als Rektor in Betten (1812-1815) und schliesslich als Pfarrer in Gondo (1815-1825). Während seiner Amtszeit wurde die Pfarrei Gondo am 22. Mai 1822 von der Diözese Novara abgetrennt und dem Bistum Sitten einverleibt. Es scheint, als hätte sich Pfarrer Nosalewski für diese Abtrennung mit aller Kraft eingesetzt.[3]


[1] Jossen, Visp, 137f.

[2] Zenhäusern, Witterung und Klima, 312.

[3] Arnold, Gondo, 191-195.

40. Peter Alexander Schröter, von Eischoll, 1812-1827

Peter Alexander Schröter wurde 23. Februar 1784 als Sohn des Josef und der Theresia geb. Brunner in Eischoll geboren. Er absolvierte seine Studien am Kollegium in Brig (um 1804-1807) und am Priesterseminar in Gerunden und wurde am 16. Juni 1810 in Sitten zum Priester geweiht[1]. Er wirkte als Rektor in Betten (1812), als Pfarrer in Unterbäch (1812-1827), als Prior in Niedergesteln (1827-1858)[2] und als Dekan des Dekanates Raron (1846-1858). Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Eischoll, wo er am 18. Juli 1869 verstarb.

Prior Schröter galt weitherum als frommer Priester und soll sich auch als Geisterbeschwörer einen Namen gemacht haben.[3]


[1] Martone/Truffer, Weihebuch 2, 121, 192.

[2] Kalbermatter, Niedergesteln, 136f.

[3] von Roten, Schröter, 41-43.

41. Michael Escher, von Simplon-Dorf, 1827-1832

42. Josef Moritz Amadeus Zimmermann, von Visp, 1832-1835

43. Felix Lehner, von Kippel, 1835-1847

Felix Lehner wurde am 12. Februar 1802 als Sohn des Johann Martin und dessen zweiter Gattin Barbara geb. Ebener geboren[1]. Nach seiner Ausbildung wurde er am 16. März 1832 in Sitten zum Priester geweiht[2]. Er war Pfarrer in Embd (1832), Pfarrer in Mund (1832-1835)[3]. Pfarrer in Unterbäch (1935-1847), Pfarrer in Raron (1847-1850) und Prior in Kippel (1850-1860). Felix Lehner war ein begeisterter Bergfreund. Sein Name ist eng verbunden mit der Erstbesteigung des Bietschhorns. Nach zwei gescheiterten Versuchen im Jahre 1858, gelang es ihm den englischen Alpinisten Leslie Stephen[4] für seine Sache zu gewinnen. Am 13. August 1859 brach Stephen in Begleitung von Prior Lehner und weiteren Männern aus dem Lötschental zur Erstbesteigung auf[5]. Auch wenn Lehner selber nicht auf dem Gipfel stand, kann er doch als eigentlicher Initiant der Erstbesteigung bezeichnet werden. In einem schriftlichen Bericht zeichnet Leslie Stephen kein vorteilhaftes Bild des Priors. Immerhin gibt er einen Einblick in den Alltag eines damaligen Dorfpfarrers. „Um halb acht erreichten wir endlich Kippel (am Abend der Erstbesteigung am 13.08.1859), wo mir Lener mit Hinweis auf den Fasttag ein Essen vorsetzte, das nur aus Suppe mit Kohlstrünken bestand. Die widmete ich heimlich der Katze, um die Gefühle des Gastgebers nicht zu verletzen. Der arme alte Lener ist jetzt wohl tot. Hoffentlich findet sich bald ein unternehmender Wirt, der den Besuchern des Lötschentales bessere Pflege angedeihen lässt.“[6] Felix Lehner starb im Jahre nach der Erstbesteigung am 12. Oktober 1860 und wurde in Kippel beigesetzt.


[1] Bellwald, Kippel, 437.

[2] Martone/Truffer, Weihebuch 3, 165.

[3] Jossen, Mund, 361f.

[4] Anker/Volken, Bietschhorn, 21.

[5] Siegen, Bietschhorn, 462f.

[6] Anker/Volken, Bietschhorn. 20.

44. Martin Lehner, von Kippel, 1847-1893

Martin Lehner wurde am 8. November 1820 als Sohn des Johann Martin und der Anna Maria geb. Roth in Kippel geboren[1]. Er war der Neffe der beiden Priesterbrüder Erasmus und Felix Lehner[2]. Nach seinen Studien wurde er am 21. September 1844 in Sitten zum Priester geweiht[3]. Martin Lehner war Rektor in Lax (1844-1846), Kaplan in Naters (1846-1847)[4] und Pfarrer von Unterbäch (1847-1893), wo die Nachfolge seines Onkels Felix Lehner übernahm. Er verstarb am 12. November 1893, 46 Jahre nach seiner Amtseinsetzung in Unterbäch.

Martin Lehner gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten innerhalb der Oberwalliser Priesterschaft des 19. Jahrhunderts. Er war sehr gebildet und betätigte sich auf verschiedenen Gebieten, so etwa als Botaniker oder als Naturarzt[5]. Grosse Verdienste erwarb er sich auch um das Theaterwesen in Unterbäch[6]. Während seiner Amtszeit als Pfarrer von Unterbäch wurde 1853 in Bürchen ein Rektorat gegründet und 1879 trennte sich die Gemeinde Bürchen von ihrer Mutterpfarrei Unterbäch und wurde eine selbstständige Pfarrei. Diese Trennung verlief ohne grössere Probleme. Einzig die Verteilung des Wassers aus dem Ginals – Bürchen hatte 1554 beim Bau der Pfarrkirche dem Bauplatz in Unterbäch zugestimmt und erhielt die Zusicherung Wasser aus dem Ginals nach Bürchen führen zu dürfen – gab zu Diskussionen Anlass. Es scheint als ob Pfarrer Lehner einen positiven Einfluss auf die Behörden beider Gemeinden hatte[7].  


[1] Bellwald, Kippel, 415 und 439.

[2] Lauber, Priester, Nr. 1179 und 1180.

[3] Martone/Truffer, Weihebuch 3, 29 und 165.

[4] Jossen, Naters, 598.

[5] Imhasly, Katholische Pfarrer, 150f.

[6] Carlen, Theatergeschichte, besonders 125-130.

[7] Zemhäusern/Gattlen, Unterbäch, 102-106.

45. Johann Josef Schmid, von Ausserberg, 1893-1900

46. Robert Studer, von Visperterminen, 1900-1921

47. Ernst Zenklusen, von Simplon-Dorf, 1921-1938

Ernst Zenklusen wurde am 21. März 1886 in Simplon-Dorf geboren. Er war das älteste von vier Kindern des Josef und der Katharina geb. Kluser. Sein jüngerer Bruder Eduard wurde Jesuitenpater[1]. Nach seinen Studien am Kollegium in Brig (1900-1907) und am Priesterseminar in Sitten (1907-1911) wurde er am 2. Juli 1911 in Sitten zum Priester geweiht[2]. Zwei Wochen später, am 16. Juli 1911 feierte er in Simplon-Dorf seine Primiz. Ernst Zenklusen war Pfarrer in Eisten (1911-1921), Pfarrer in Unterbäch (1921-1938), Pfarrer in Gampel (1938-1942)[3], Pfarrer in Naters (1942-1959)[4], Rektor in Naters (1959-1961)[5] und Rektor in Niedergampel (1961-1972)[6]. Er lebte dann zunächst als Resignat im Bildungshaus St. Jodern in visp (1972-1974) und anschliessend im Altersheim St. Anna in Steg wo er am 15. Juli 1975 verstarb. Ernst Zenklusen wurde in Simplon-Dorf beerdigt.

Pfarrer Zenklusen engagierte sich neben seiner priesterlichen Tätigkeit an verschiedenen anderen Orten. So war er Vorstandsmitglied des Oberwalliser Lehrervereins (1924-1930), Präses der Oberwalliser Jungmannschaften (1932-1938) und Vorstandsmitglied der Oberwalliser Raiffeisenbanken (1942-1972). Aus seiner Hand stammen zudem viele Artikel in Zeitungen und Zeitschriften und eine ganze Anzahl anderer Veröffentlichungen[7].


[1] Lauber, Priester, Nr. 2683.

[2] Martone/Truffer, Weihebuch 3, 129, 185.

[3] Bellwald, Gampel, 144.

[4] Jossen, Naters, 590.

[5] Jossen, Naters, 604.

[6] Jossen, Erschmatt, 250.

[7] Arnold, Ernst Zenklusen, besonders 268-272.

48. Josef Indermitte, von Steg, 1938-1978

49. Pius Schnyder, von Erschmatt, 1978-1979

50. Peter Seiler, von Simplon-Dorf, 1979-1991

51. Bruno Zurbriggen, von Saas-Grund, 1991-2002

52. Walter Stupf, von Mund, 2002-2004

Walter Stupf stammt von Mund und wurde 1935 in Naters geboren. Nach der Matura in Brig im Jahre 1957 und dem Theologiestudium in Sitten (1957–1962) wurde er am 24. Juni 1962 in Glis zum Priester geweiht. Anschliessend wirkte er als Vikar in Brig und wurde am 20. Januar 1969 Pfarrer daselbst. 1978 wurde Stupf für die Doppelpfarrei Oberwald und Obergesteln ins Amt eingesetzt. 1986 ernannte ihn Bischof Heinrich Schwery zum Regens des neuen Priesterseminars in Givisiez. 1994 wurde Walter Stupf Pfarrer von Saas-Grund und Saas-Balen. Bereits ein Jahr später wurde er zum Pfarrer von Eischoll ernannt. Im Jahr 2007 übernahm er zusätzlich für ein Jahr die Verantwortung über die Pfarrei Mund. Nach seiner Demission als Pfarrer von Eischoll zog er sich im Herbbst 2012 nach Birgisch zurück.

53. Edi Arnold, von Glis, 2004-2011

54. Marek Jan Cichorz, aus Polen, 2011-

Priester aus der Gemeinde stammend

Johannes in Bechen, 1528

Theodul Furrer, 1631

Johann Weissen, -1679

Johann Josef Werlen, -1719

Christian Weissen, 1663

Christian Schröter, 1628-1690

Anton Theodul Werlen, 1685-1733

Christian Werlen, 1674-1752

Johann Andreas Weissen, 1725-1755

Sigismund Furrer, OFMCap, 1788-1865

Moritz Josef Amacker, 1817-1850

Bonaventura Zenhäusern, OFMCap, 1841-1926

Columban Zenhäusern, OFMCap, 1850-1900

German Weissen, OFMCap, 1857-1923

Heinrich Zenhäusern, 1888-1966

Benjamin Amacker, 1889-1948

Ludwig Weissen, 1891-1964

Albin Vogel, 1891-1966

Josef Weissen, 1895-1974

Theophil Weissen, 1913-1991

Armand Schnydrig, SVD, 1944-