Vor Jahrhunderten lebte die «Eischlerbevölkerung» zersiedelt und verstreut in zahlreichen Weilern und Siedlungen. Beinahe jede Siedlung hatte ihren eigenen Gebetsraum oder ihre Kapelle.Gemeinsam unterstanden sie der Mutterpfarrei Niedergesteln. Nach den Zusammenschlüssen der Weiler Brunnen und Ried (1725) sowie Oberhäusern (1733) liessen sich viele Bewohner in Brunnen – dem heutigen Dorf Eischoll - nieder. Die Weiler verfielen allmählich, wie auch ihre Kapellen und Gebethäuser.
Heute kann man auf dem Eischler-Berg noch fünf Kapellen besuchen (siehe unten). Weitere Kapellen resp. Gebetshäuschen standen in den Weilern/Orten Oberhäusern, Tscherggen, Zube und Breien.
Äusserlich unterscheiden sich Gebetshäuschen von Kapellen durch ihre einfachere Bauart und Ausstattung sowie dem fehlenden Turm. Im Gegensatz zur Kapelle besass das Gebetshäuschen keinen Altar und war keinem Heiligen oder keiner Heiligen geweiht. Oft war das Gebetshaus ein Provisorium für einen späteren Kapellenbau.
Standort |
Brunnbiel Früher stand sie weit weg vom alten Dorfkern – Heute steht sie am östlichen Dorfrand |
Weihung(en) |
Maria Königin Bis 1834 war sie der Heiligen Familie geweiht |
Erbauung |
1742 |
Renovationen |
1860 / 1956 / 2008 |
Baustil |
Barock |
Altar |
- Siegesmadonna in der Hauptnische
-
Zwei männliche Heilige flankieren Maria. - Medaillon: Gottvater |
Kreuzweg |
Siehe separater Beschrieb unten angeführt. |
Besonderes |
Weil in den Urkunden kein Einweihungsdatum zu finden ist, bestimmte man 1956 den 21. Oktober als Einweihungs- und Erinnerungstag. |
Kreuzweg Brunnbielkapelle
Bei der Renovation der Kirche fand man die ursprünglichen Kreuzwegtafeln der ersten Kirche. Sie stammen aus der ersten Hälfte des
19. Jhr.
(Zwischenzeitlich waren Kreuzwegreliefe von Delmenico, (1959) angebracht.)
Standort |
Im Weiler «Lohn/Loo» |
Weihung |
Mariä Heimsuchung |
Erbauung/ |
- Urkunden belegen, dass 1809 resp. 1821 im Lohn bereits ein Gebetshäuschen stand. - 1833 wurde die erste Kapelle gebaut. - Bei der Renovation 1975 fand man im Dachreiter die Jahreszahl 1818, die wahrscheinlich auf einen Umbau hinweist. - Vermutlich erhielt die Kapelle 1905 ihr heutiges Aussehen (siehe Jahrzahl 1905 an der Stirnseite des Chorbogens). |
Renovation |
1951/52 / 1975 / 2001 |
Altar |
- Barock: freistehende spiralförmige Säulen – aufgebrochenes Gebälk - Rokoko: geschweifte Sockel- und Gebälkzone - Unter der blau-weissen Zierblende und dem drapierten Tuch steht die hl. Mutter Gottes im Altarzentrum. - Links der Mutter Gottes steht wahrscheinlich der hl. Josef. - Rechts der Mutter Gottes steht Karl Borromäus oder Johannes von Nepomuk. - Die Proportionen der zwei Assistenzfiguren stimmen nicht mit der Marienstatue überein. - Gemäss mündlichen Überlieferungen wurde die Mutter-Gottes-Statue ersetzt.
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Altar Lookapelle
Standort |
Breitmattu Oberhalb (1465 m.ü.M.) und südlich von Eischoll |
Weihung |
Maria zum Schnee Bis 1861 war sie dem Landespatron Theodul/Joder geweiht. |
Erbauung |
1860 wurde die Kapelle wieder aufgebaut. Das Datum der Ersterbauung und der Grund für den Neubau sind unbekannt. |
Altar (Rokoko) |
- Der Altar stammt gemäss mündlichen Überlieferungen aus dem Fricktal und gelangte 1927 auf die Breitmattu. - Auf dem Gemälde (R. Ritz) sieht man Maria mit ihrem Sohn und ein Mädchen überreicht Alpenrosen. Im Hintergrund ist das Bietschhorn, wie man es von der Breitmattu sieht, zu erkennen. - Die Altarfiguren sind in den Farben Gold und Weiss gehalten. |
Altar Kapelle Breitmattu
Bild in der Kapelle Breitmattu
Muttergottes mit Jesuskind -
im Hintergrund das Bietschhorn
Statue auf dem Altar in der Kapelle Breitmattu
Hl. Fridolin
das Skelett erinnert an die Totenauferweckung des hl. Urso
Standort: |
Ifil 3 km westlich von Eischoll auf einer Höhe von 1297 m.ü.M. |
Weihung |
Pfarrer Oskar Andenmatten weihte sie 1979 dem Hl. Christophorus. |
Geschichte |
- Bis 1978 war die Kapelle in Privatbesitz. Darum konnte sie nicht geweiht werden. - 1978 wurde die Kapelle in Fronarbeit von den Jahrgängern 1946 restauriert und - 1979 eingeweiht. - Renovation 2021 |
Besonderes |
- Bis zur Weihung war es ein privates Gebetshaus und gehörte den Familien Pfammatter und Bayard. |
Standort |
Täholz 4 km westlich von Eischoll - Täholzwald |
Bildstock |
- Hl. Antonius |
Renovationen |
- 1978 / 2001 |
Besonderes |
Die Statue ähnelt stark der Antoniusfigur in der Pfarrkirche Eischoll. |